Sachsens Inklusionsbeauftrager Michael Welsch: Zu wenig inklusive Schulen
(dpa/sn/red; ahi) Verglichen mit anderen Bundesländern gibt es in Sachsen nach Ansicht des Landesinklusionsbeauftragten immer noch zu wenige inklusive Schulen. Nur in Sachsen-Anhalt besuchten mehr Schülerinnen und Schüler eine Förderschule anstelle einer inklusiven Schule als in Sachsen. Auch wenn sich die Quote hier in Sachsen verbessert habe, liege sie immer noch unter dem Bundesschnitt, erklärte der Landesinklusionsbeauftragte Michael Welsch in Dresden.
Nach Angaben des Kultusministeriums gehen im Freistaat rund 430.000 Schülerinnen und Schüler auf 1390 öffentliche Schulen. Etwa 18.000 Mädchen und Jungen werden in 135 Förderschulen unterrichtet. Dazu, wie viele Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Bedarf inklusive Schulen besuchten, konnte das Ministerium keine Angaben machen.
«Auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem ist also noch eine gehörige Strecke zurückzulegen», sagte Welsch. Wichtige Impulse verspricht sich der Beauftragte von der Einrichtung eines im Koalitionsvertrag vereinbarten unabhängigen Beirats.
Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am Samstag (10. Dezember) hatten Behindertenbeauftragte von Bund und Ländern gefordert, die inklusive Schulbildung zu stärken. Aktuelle Zahlen der Kultusministerkonferenz zeigten, dass inklusive Bildung in Deutschland nicht flächendeckend gewährt werden könne.