Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung soll verbessert und erleichtert werden
(www.eu-schwerbehinderung.eu/red; ahi) Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke hat das Projekt „Digital-Kompass – Digitale Teilhabe für Menschen mit besonderen Aufklärungsbedarfen“ gestartet. Zur Unterstützung von Menschen mit Hörbeeinträchtigung, Sehbehinderung und Mobilitätseinschränkung initiiert das Projekt zahlreiche neue Angebote, Formate und Materialien. Mit Unterstützung von ehrenamtlich Engagierten und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V., dem Deutschen Schwerhörigenbund e. V., der Verbraucher Initiative e. V. und der Universität Vechta soll Menschen mit Einschränkungen der Zugang zu digitalen Anwendungen erleichtert werden. In Wittstock überreichte Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke den Verbundpartnern, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO) und Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN), die Zuwendungsbescheide über insgesamt rund 1.8 Millionen Euro.
Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke: „Menschen mit Sehbehinderung, Hörbeeinträchtigung und Mobilitätseinschränkung wollen an digitalen Themen teilhaben und mitwirken, das ist ihnen aber nicht immer uneingeschränkt möglich. Ich freue mich, dass wir mit den Projektpartnern und Engagierten gemeinsam an dem Ziel arbeiten, noch mehr Menschen den Weg in die digitale Welt zu ebnen.“
Joachim Schulte, stellvertretender Geschäftsführer von DsiN: „Wir möchten, dass die Chancen des Internets gerade auch von Menschen sicher genutzt werden, die im Alltag mit körperlichen Einschränkungen leben und Bildungsangebote vor Ort nur schwer oder gar nicht aufsuchen können.“
Die Angebote des Digital-Kompasses bringen zum Beispiel Studierende und mobilitätseingeschränkte ältere Menschen in Lern-Tandems zusammen. In diesen Lern-Tandems werden grundlegende digitale Kenntnisse anhand anschaulicher Materialien vermittelt. Der Austausch erfolgt in den eigenen vier Wänden oder nach individuellen Wünschen, beispielsweise über Telefon, Chat, E-Mail oder Videoanruf.
Die Angebote des Digital-Kompasses richten sich vor allem an Engagierte, die digitales Wissen an Menschen mit Einschränkungen weitergeben möchten. Sie werden in Schulungen für die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung und Hörbeeinträchtigung sensibilisiert sowie für die Weitergabe von Wissen qualifiziert. Geplant ist, dass sie ihr digitales Wissen in Formaten wie individuellen Beratungen, Kursen oder gemeinsamen Austauschrunden weitergeben.
Barbara Keck, Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft: „Der Zugang zu digitalen Medien für Menschen mit Einschränkungen kann ein Weg zu mehr Teilhabe bedeuten. Besonders ältere Menschen mit Seh- und Höreinschränkungen kennen diese Möglichkeiten häufig nicht. Das neue Beratungsangebot soll hier einen wichtigen Beitrag leisten.“
Der Digital-Kompass wird bis 2025 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Den Digital-Kompass finden sie hier.
Foto: Andi Weiland