Gesundheitspolitik braucht Strukturreformen statt Hürden

BAG SELBSTHILFE verurteilt Vorstoß zur Wiedereinführung einer Praxisgebühr.

(Pressemitteilung BAG Selbsthilfe) Mit Empörung reagiert der Dachverband für chronisch kranke und behinderte Menschen auf den Vorschlag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), erneut eine Gebühr für Arztbesuche einzuführen. Eine solche Maßnahme würde gerade diejenigen treffen, die ohnehin schon am stärksten unter finanziellen Belastungen leiden.

„Die Einführung einer Praxisgebühr wäre nichts anderes als eine Zusatzbelastung für die Schwächsten“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE scharf. „Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen kämpfen jeden Monat mit hohen Ausgaben für Medikamente, Therapien, Hilfsmittel und Mobilität. Gleichzeitig verfügen viele über nur geringe Einkommen. Eine zusätzliche Hürde in Form einer Praxisgebühr grenzt sie noch weiter aus und zwingt sie dazu, sich genau zu überlegen, ob sie sich den Arztbesuch überhaupt noch leisten können.“

Besonders deutlich werde die soziale Ungerechtigkeit im Fall von Patientinnen und Patienten, die regelmäßig medizinische Versorgung benötigen. „Lebenswichtige Untersuchungen würden so zu einem Luxusgut erklärt. Das ist zynisch und gesundheitsgefährdend“, so der Dr. Martin Danner weiter.

Die BAG SELBSTHILFE fordert der Dachverband nachhaltige Konzepte zur Steuerung der Patientenströme. „Was wir brauchen sind nachhaltige Strukturreformen im Gesundheitssystem, keine rückwärtsgewandten Gebührenmodelle, die nachweislich schon einmal gescheitert sind“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.