Online-Tutorial „Alles gut?!“ von und mit Jugendlichen klärt über Depression auf
(PM Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention/red.; ahä) Mit dem neuen kostenfreien Online-Tutorial „Alles Gut?!“ klärt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention Schülerinnen und Schüler über Depression auf. In fünf kurzen Videoclips erhalten Jugendliche unter www.deutsche-depressionshilfe.de/alles-gut die wichtigsten Basisinformationen über die Erkrankung. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Betroffenen den Zugang zu professioneller Hilfe zu erleichtern. Bei der Gestaltung der Clips war der Jugendbeirat der Stiftung intensiv beteiligt. Die dort ehrenamtlich engagierten Jugendlichen gaben wichtige Impulse, welche Fragen in den Clips dringend beantwortet werden sollten und wie die Inhalte für junge Menschen ansprechend aufbereitet werden können. Zudem berichten zwei Jugendräte im Videomaterial selbst über ihre Erfahrungen mit der Erkrankung. Angeschaut werden können die Videos kostenfrei unter www.deutsche-depressionshilfe.de/alles-gut sowie auf den Social-Media-Kanälen der Stiftung.
Ein bis zwei Schüler pro Klasse depressiv erkrankt
Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Etwa 6 Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression (Jarczok et al., 2017). Das sind im Schnitt ein bis zwei Schülerinnen und Schüler pro Klasse. Kernsymptome sind Niedergeschlagenheit, der alle Lebensbereiche betreffende Verlust von Interesse und Freude sowie ein starkes Erschöpfungsgefühl. Betroffenen Jugendlichen fällt es schwer, sich in der Schule zu konzentrieren. Freundschaften und Hobbies werden vernachlässigt. Hinzu kommen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, oft mit Gewichtsverlust und die Neigung zu Schuldgefühlen. „Obwohl bis zu zwei Jugendliche pro Klasse von Depression betroffen sind, wird in Schulen wenig über die Erkrankung gesprochen und das Thema fehlt in den Lehrplänen. Ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen beginnt im Jugendalter. Mit den Video-Tutorials wollen wir diese Lücke schließen“, erklärt Stiftungsratsmitglied Prof. Martin Holtmann (Kinder- und Jugendpsychiater/ Ärztlicher Klinikdirektor der LWL-Uniklinik Hamm), der in den Clips auch als Experte zu sehen ist.
Pandemie verstärkt den Bedarf
Die Depression geht mit einem deutlich erhöhten Risiko an Suizidversuchen und Suiziden einher. Selbsttötungen sind die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen. 2021 nahmen sich 468 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren in Deutschland das Leben. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, Prof. Ulrich Hegerl, erklärt, warum der Bedarf jetzt noch einmal gestiegen ist: „Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Maßnahmen haben die psychische Gesundheit von Jugendlichen besonders negativ beeinflusst. Vor diesem Hintergrund ist eine fundierte Aufklärungsarbeit über Depression wichtig, damit frühzeitig der Weg in professionelle Hilfe gefunden wird. Depressionen sind in der Regel gut behandelbare Erkrankungen.“
Experte und Betroffene berichten von Depression
In den Videos erklärt Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Martin Holtmann für Jugendliche verständlich die Grundlagen der Depression. Darüber hinaus teilen Betroffene ihre persönlichen Erfahrungen und machen die Erkrankung so greifbar. Zu Wort kommen die 19-jährige Antonia und die ein Jahr jüngere Katharina aus dem Jugendbeirat der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sowie Moderatorin Cathy Hummels und Gamer Julian Laschewski, die ebenfalls als Jugendliche erkrankten.
Entstanden sind im Rahmen des „Alles Gut?!“-Tutorials fünf Videos zu den folgenden Schwerpunkten:
- Was ist eine Depression? Wie fühlt sie sich an?
- Was sind die Ursachen der Erkrankung?
- Wie wird eine Depression behandelt?
- Wie kann ich einer betroffenen Freundin/ einem betroffenen Freund helfen?
- Was kann ich selbst für meine psychische Gesundheit tun?
Hintergrund:
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat sich die bessere Versorgung depressiv erkrankter Menschen und die Reduktion der Suizide in Deutschland zum Ziel gesetzt. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen unter ihrem Dach vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das Diskussionsforum Depression und das deutschlandweite Info-Telefon Depression. In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Die Arbeit erfolgt pharma-unabhängig.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
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