Endometriose in der Politik

(Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V./red; lh) Am 29. September, dem bundesweiten Tag der Endometriose, trafen sich Bundestagsabgeordnete der Regierungskoalition mit Vertreter*innen der Endometriose-Vereinigung Deutschland und medizinischen Fachgesellschaften. Hintergrund sind die seit Langem fehlenden Forschungserkenntnisse der Erkrankung und die fehlende Beachtung in der Politik.

Endometriose ist eine chronisch verlaufende Erkrankung. Gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe wächst außerhalb der Gebärmutter. Es siedelt sich beispielsweise an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell an. Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung, jedoch kommt die Diagnose Endometriose für die meisten Betroffenen erst sehr spät. Durchschnittlich vergehen zehn Jahre, bis die Diagnose endgültig gestellt wird. In Deutschland wird von ca. zwei Millionen Betroffenen ausgegangen. Jährlich steigt diese Zahl um 40.000 Neuerkrankungen.

Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation von und für Endometriosebetroffene. Die Aufgaben der Vereinigung sind die Aufklärung und Information über Endometriose, die Beratung von Betroffenen sowie die Stärkung der Position der Patientinnen und Patienten. 2020 gründete die Endometriose-Vereinigung die Arbeitsgruppe Endo.Politisch.Aktiv. Deren Anliegen ist es, die notwendigen politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungslage von Endometriosebetroffenen in Deutschland zu erkämpfen. In Positionspapieren für Bundes- und Landtagswahlen benennt die Arbeitsgruppe politische Handlungsbedarfe und -optionen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.

Mit dem Koalitionsfachgespräch im Bundestag wurde ein Meilenstein gesetzt. Die Endometriose-Vereinigung konnte ihre Handlungsbedarfe und notwendigen politischen Maßnahmen sowie Forschungsbedarfe aufzeigen.

Die Forderungen sind zahlreich und relevant: Mithilfe eines bundesweiten Förderprogrammes soll die Erforschung der Krankheit, weiterer Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten ermöglicht werden. Außerdem wird eine bundesweite Aufklärungskampagne gewünscht, die nicht nur an Schulen adressiert ist, sondern auch für das Medizinstudium, Versorgungsämter und Weiterbildungen für Gynäkolog*innen und Pflegepersonal stattfinden soll.

Fazit des Gespräches: Endometriose wird auf die Tagesordnung des Gesundheitsausschusses gesetzt und findet somit politische Beachtung.

Weitere Dokumente:

Bildquelle: Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.