„Mobilität lernen – BASt und Verkehrswacht stellen einzigartiges Projekt zur Verkehrserziehung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung vor
(Deutsche Verkehrswacht e.V./red; lh) Mehr Kompetenzen, weniger Barrieren! – Im Rahmen eines Fachgesprächs haben die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die Deutsche Verkehrswacht (DVW) das Projekt www.mobilität-lernen.de (MobiLe) vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Online-Plattform, auf der pädagogisches Fachpersonal kostenlose Materialien zur Planung und Durchführung individueller Mobilitätsschulungen für Erwachsene mit kognitiver Beeinträchtigung zur Verfügung gestellt werden. Das Angebot unterstützt beim Aufbau wichtiger Kompetenzen zur Förderung eigenständiger, selbstbestimmter und sicherer Mobilität.
Das Fachgespräch fand am 28. Mai 2024 in der Hessischen Landesvertretung in Berlin statt. Neben Einblicken in Aufbau und Funktionsweise der Plattform sollten auch die speziellen Herausforderungen und Bedarfe in der Mobilität zur Sprache kommen. Dazu hörten die Gäste unter anderem inhaltliche Beiträge von Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. Mit Ende des Fachgesprächs wurde die Plattform offiziell gestartet und von der BASt durch Dr. Ingo Koßmann symbolisch an die DVW-Vizepräsidentin Kirsten Lühmann übergeben.
Dr. Ingo Koßmann, Abteilungsleiter „Verhalten und Sicherheit im Verkehr“ in der BASt: „Eine selbstbestimmte Mobilität ist wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche und soziale Teilhabe. Die Bemühungen und Maßnahmen zur Förderung der Eigenständigkeit und Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr müssen alle Menschen einbinden, unabhängig von Ihren Voraussetzungen. „MobiLe“ ist ein wichtiger Baustein dafür und ich freue mich, dass die Deutsche Verkehrswacht als starker Partner an unserer Seite steht. “
Das Projekt MobiLe
MobiLe basiert auf einem erfolgreichen Curriculum der Ludwig-Maximilian-Universität München. Es richtete sich an Fachpersonal und ermöglicht Mobilitätsschulungen in den Bereichen zu Fuß gehen, Bus und Bahn nutzen oder Fahrrad fahren. Im Zentrum steht das Erlernen einer Wunschstrecke. Dazu gehören unter anderem eine sogenannte Wegeanalyse und eine Einschätzung zu den vorhandenen Kompetenzen. Es wird ein individueller Mobilitätsplan erstellt, mit dem entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lernenden geschult und trainiert wird. Die Schulungsunterlagen reichen von Arbeitsblättern und Spielen bis hin zu umfassenden Übungen mit typischen Verkehrssituationen im Schonraum und Realverkehr.
Die Plattform „Mobilität lernen“
Darauf aufbauend hat die BASt in Zusammenarbeit mit dem Institut für empirische Soziologie (IfeS) und der Deutschen Verkehrswacht die Website www.mobilität-lernen.de entwickelt. Dort können alle Unterlagen kostenfrei heruntergeladen werden. Anwenderinnen und Anwender wählen die Mobilitätsart und fokussieren Lernbereiche (z. B. Motorik). Die Lernbereiche sind in Lernaktivitäten gegliedert, zu denen jeweils Arbeitspakete mit passenden Materialien, praktischen Übungen und Fotos zur anschaulichen Darstellung angeboten werden.
Zur MobiLe-Plattform
Bildquelle: Deutsche Verkehrswacht e.V.