Projektgruppe „ÖPNV für alle – Landeshauptstadt Dresden“ hat beraten

Konstruktive Online-Beratung zu aktuellen Herausforderungen

(LSKS/kh, ahä) Am Donnerstag, 24. Juni 2021 fand die erste Projektgruppenberatung „ÖPNV für alle – Landeshauptstadt Dresden“ in diesem Jahr statt. Aufgrund der immer noch anhaltenden Pandemie wurde sie als Online-Veranstaltung durchgeführt. Die Projektkoordinatorin Kerstin Hammer begrüßte insgesamt 19 Teilnehmende, darunter mehrere Vertreter der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) sowie Herrn Pfeil von der Dresdner Stadtverwaltung, Sachbereich Verkehrsentwicklungsplanung (SPA). Außerdem nahmen Mark-Andreas Hohm vom Fahrgastbeirat Dresden, Hannes Seidler als Vertreter der Schwerhörigen, Dr. Jan Blüher vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen (BSVS), Kreisorganisation Dresden sowie Gerd Schuhmacher und Stefan Wicklein vom Verband der Körperbehinderten in Dresden (VKD) teil. Mit Frank Müller-Eberstein konnte zudem ein Fachberater des Projektes und ehemaliger technische Vorstand der DVB in der Runde begrüßt werden.

Die Teilnehmenden tauschten sich über verschiedene Themen aus. So ging es u. a. um die Rücksichtnahme in den Verkehrsmitteln. Das Projektteam regte an, mittels Plakate oder kurzen Videoclips in den Fahrzeugen, die Fahrgäste zu sensibilisieren, welche Tür für welche Personengruppe vorgesehen ist. Dies sollte auch von außen durch entsprechende Piktogramme sichtbar gemacht werden. Herr Silbermann von der DVB teilte den Anwesenden mit, dass im Rahmen der Anschaffung der neuen Stadtbahn ein Gesamtkonzept erstellt wird, in dem die Punkte mit einfließen werden. Zudem berichtete Jane Möckel (DVB), dass derzeit die DVB-App sowie die Desktop-Webseite hinsichtlich der Barrierefreiheit umgestaltet wird.

Neuer Stadtbahnwagen und Blindenleitsystem an DVB-Haltestellen

Ein weiteres Thema war der neue Stadtbahnwagen. Hierzu sind seitens des ÖPNV-Projektes noch einige Punkte hinsichtlich der Barrierefreiheit offen. V. a. betrifft dies die Sitze sowie die Haltestangen. Zu letzterem hat das Projekt eine Stellungnahme eingereicht und es wird demnächst einen gemeinsamen Termin geben. Von einem Vor-Ort Termin an der fertig gestellten Gleisschleife Leutewitzer Ring berichtete zudem Kerstin Hammer. Den Beteiligten vom BSVS sowie vom Stadtverband sind besonders beim Blindenleitystem Mängel aufgefallen, die noch zu beheben sind. Das daraus entstandene Protokoll wird den Verantwortlichen übermittelt. In diesem Zusammenhang tauschten sich die Teilnehmenden generell zum Thema Bodenindikatoren an Haltestellen der DVB aus, da es im Stadtgebiet verschiedene Ausführungen gibt. Alle Beteiligten stimmten darin überein, dass die Ausführung nach dem Technischen Regelwerk für Straßenbauarbeiten der Stadt Dresden (DIN) zu erfolgen hat, wenn die Haltestelle am Fußweg liegt.

E-Roller und Leihfahrräder behindern

Eine bewegende Thematik ist nach wie vor das wilde Abstellen von E-Rollern und Leihfahrrädern. Dies zeigte bereits die ÖPNV-Onlineveranstaltung zu den Haltestellen in der Dresdner Neustadt (siehe SH-News 2021/039 vom 07.05.2021 ). Da es stellenweise auch zu Personenschäden kommt, ist eine Lösungsfindung von Seiten der Betreiber umso wichtiger. Stefan Wicklein (VKD) stellte daher die Lösung von Lime vor, bei denen es Parkverbotszonen gibt, die in der Software für das Stadtgebiet festgelegt sind. Wird ein E-Roller in diesen Zonen abgestellt, kann die Nutzungszeit nicht beendet werden. Für die Leihfahrräder der DVB sieht er darin ebenfalls eine Anwendungsmöglichkeit.

Dresdner Themenstadtplan: Informationen zu barrierefreien Haltestellen

Herr Pfeil präsentierte in der Beratung außerdem den Dresdner Themenstadtplan, der um die Anzeige der barrierefreien Haltestellen erweitert wurde. Dabei wird auf die Datenbanken des VVO und der DVB zurückgegriffen. Eine ständige Aktualisierung ist hier allerdings notwendig. Des Weiteren wurde darüber informiert, dass es ab Sommer bzw. dem vierten Quartal 2021 wieder eine Vertretung des SPA und des STA in der Projektgruppe „ÖPNV für alle“ geben wird. Dies begrüßten alle Teilnehmenden.

Weitere Themen waren u. a. die aktuellen Baumaßnahmen sowie die Erneuerung der Warte- und Toilettenhäuschen im Dresdner Stadtgebiet. Zu letzterem setzt sich das Projektteam für eine barrierefreie Ausgestaltung und eine derart zeitliche Taktung ein, dass die Fahrgäste während des Austauschs dennoch eine Unterstellmöglichkeit haben. Hierzu befindet sich ein Schreiben an die Stadtverwaltung Dresden in Vorbereitung.

Insgesamt war es eine sehr informative und konstruktive Beratung. An dieser Stelle gilt der Dank allen Teilnehmenden. Die nächste Beratung der Projektgruppe Dresden wird Anfang des vierten Quartals 2021 stattfinden.

Ein Screenshot zeigt den Ausschnitt des Themenstadtplans Dresden. Daneben sind die Teilnehmenden der Videokonferenz in kleinerem Format zu sehen.
Vorstellung des Themenstadtplans Dresden während der Online-Beratung (Quelle: LSKS/kha)